Jules Verne – Von der Erde zum Mond (Hörbuch)
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Wissenschaftlich untermauert: Amerikanische Waffennarren schießen Franzosen auf den Mond

Während der Corona-Zeit hat Audible ein paar Hörbuch-Klassiker kostenlos an alle verschenkt. Stay at Home und so, ihr wisst Bescheid. Eines dieser Hörbücher war Von der Erde zum Mond von Jules Verne. Eine kurze, lockere Abenteuergeschichte, hinter der eine Idee steckt, die witzig und innovativ zugleich ist: Wie schießt man eigentlich im 19. Jahrhundert ein mehrere Tonnen schweres Projektil samt Besatzung ins All? Es ist nicht die erste Geschichte, die von einem Flug vom Mond phantasiert, aber trotzdem beweist sich Verne einmal mehr als Science-Fiction-Pionier.

Inhalt: Wie schießt man mehrere Tonnen Metall auf den Mond?

Nach dem Ende des Bürgerkriegs steht der Gun Club von Baltimore vor einer misslichen Lage. Ihnen ist langweilig. Denn was sollen die Waffennarren nun tun, jetzt wo nicht mehr gekämpft wird? Sie treffen sich, um sich ein neues Projekt zu suchen.

Wie Amerikaner geben so sind, setzen sie sich ein ambitioniertes Ziel: Sie wollen zum ersten Mal ein Projektil von der Erde bis zum Mond schießen.

Es folgen lange Diskussionen darüber, welche Maße das Projektil haben muss, wann und in welchem Winkel es abgeschossen werden muss oder wie viel Schießpulver man dafür braucht. Doch der Vorsitzende des Gun Clubs, Barbiance, findet durch Berechnungen auf alle diese Fragen eine Antwort.

Natürlich hat das Projekt auch Zweifler und Rivalen. Captain Nicholl, ein Fabrikant von Panzerplatten, wettet mehrere tausend Dollar gegen Gelingen des Vorhabens und redet es in der Presse schlecht. Doch vergebens. Es kommt zum Duell zwischen ihm und Barbicane.

Während die Vorbereitungen in vollem Gange sind, tritt ein Abenteurer aus Frankreich auf den Bildschirm: Michel Ardan hat die verwegene Idee, im Inneren des Projektils auf den Mond zu reisen. Nicht nur dass er selbst die Erlaubnis bekommt, auf den Mond geschossen zu werden, Barbiance und Nicholl willigen ein, mit ihm zu reisen.

Am Ende der Geschichte bleiben einige Fragen offen:
Gelingt das Vorhaben des Gun Clubs, ein mehrere Tonnen schweres Projektil auf den Mond zu schießen?
Überleben die Passagiere?

Von der Erde zum Mond - Illustration von Henri de Montaut
(gemeinfrei, Quelle: Wikimedia Commons)
Von der Erde zum Mond – Illustration von Henri de Montaut
(gemeinfrei, Quelle: Wikimedia Commons)

Meine Meinung zu Von der Erde zum Mond

Jules Verne ist oft wie dieser eine Nerd aus der Schulzeit. Der eine, der in jedem Gespräch unbedingt seine Zahlen und Fakten reinbringen muss und sich selbst darüber köstlich amüsiert, anstatt die Geschichte zu erzählen, auf die jeder wartet. So ist es auch in Von der Erde zum Mond.

Die Idee hinter der Geschichte ist spannend, besonders wenn man bedenkt, dass sie im 19. Jahrhundert geschrieben wurde, lange bevor Raumfahrt überhaupt annähernd möglich war. Man wartet gespannt darauf, wie die Charaktere es denn nun anstellen wollen, zum Mond zu reisen und ob es denn auch wirklich klappt. Stattdessen kommen erst einmal umfangreiche Berechnungen der Flugbahn. Verne war von diesen Fakten und von diesem Gedankenspiel wohl einfach ziemlich fasziniert.

Wenn man auf ein Abenteuer hofft und wissen möchte, wie es in der Handlung vorwärts geht, dann ist man über diese Unterbrechungen immer etwas enttäuscht. Doch sie lassen sich aushalten.

Die Sticheleien gegenüber den überzeichneten Amerikanern und Franzosen sind auch heute noch amüsant und sorgen für den ein oder anderen Schmunzler zwischendurch. Dass das Ende so abrupt und mit Cliffhanger daherkommt, ist schade. Vor allem da Audible die Fortsetzung nicht aus produziert hat, die konsequenterweise den Titel Reise um den Mond trägt.

Alles in allem bekommt man hier ein kurzweiliges Hörbuch mit leichten Schwächen präsentiert.

Zum Sprecher: Oliver Rohrbeck

Oliver Rohrbeck macht hier einen guten Job. Er liest das Hörbuch in angenehmen Tempo, so dass auch die Passagen voller wissenschaftlicher Berechnungen nicht zu ermüdend werden. Auch die Lautstärke passt.

Die einzelnen Figuren bekommen eigene Stimmen und Betonungen, so dass man sie jederzeit gut unterscheiden kann. Den Franzosen, Michel Ardan, spricht er mit breitem französischem Akzent. Das ist für Sprecher gerne auch mal gefährlich, wenn es überzogen wirkt und dadurch seltsam klingt, doch hier ist es gut umgesetzt.

Hörprobe: Von der Erde zum Mond

Der Autor: Jules Verne

Foto von Jules Verne von Félix Nadar

(gemeinfrei, Quelle: Wikimedia Commons)
Jules Verne (ca. 1878)
(gemeinfrei, Quelle: Wikimedia Commons)

Jules Verne (1828 – 1905) war ein französischer Autor. Er lebte in einer Zeit, in der die Welt sich durch die Industrialisierung und den wissenschaftlichen Fortschritt rasend schnell veränderte. Die Faszination damit merkt man seinen Geschichten deutlich an. Er zählt zu den Pionieren der Science-Fiction-Literatur.

Jules Verne war äußerst produktiv. Er verfasste über 60 Romane, zumeist populäre Abenteuergeschichten. Heute sind nur noch wenige davon allgemein bekannt, diese aber dafür sehr. Häufige Themen seiner Werke sind die technische Entwicklung, die Naturwissenschaften, Reisen und das Erforschen der Welt.

Verschiedene Titel des Autors (Auswahl):

Daten und Links zum Buch

  • Titel: Von der Erde zum Mond
  • Autor: Jules Verne
  • Originaltitel: De la terre à la lune
  • Übersetzer: Manfred Kottmann
  • Jahr: 1865
  • Aufnahme: 2014
  • Verlag: Audible Studios
  • Sprecher: Oliver Rohrbeck
  • Dauer: 05h 58m
  • Umsetzung: Ungekürzte Lesung

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