Alices Abenteuer im Wunderland ist eines jener Bücher, von denen wahrscheinlich schon jeder einmal in irgendeiner Form gehört hat. Die meisten kennen es wohl unter dem etwas kürzeren Titel Alice im Wunderland. Lewis Carroll hat einen absurden Kinderbuchklassiker voller groteskem Humor geschaffen, der bis heute unzählige andere Autoren beeinflusst hat.
An einem warmen Nachmittag im Mai liegt die siebenjährige Alice an einem Flussufer im Schatten und döst vor sich hin. Ein großer, weißer Hase läuft vorbei. Der Hase zieht seine Uhr aus der Tasche, blickt darauf und verschwindet in einem Loch. Die kleine Alice ist neugierig geworden und folgt dem weißen Hasen.
Alice im Wunderland
Alice springt in das Loch hinein. Die Höhle ist tiefer als erwartet, sie fällt und fällt. Als sie landet, sieht sie sich einer verschlossenen Tür gegenüber, hinter der ein prächtiger Garten ist. Auf einem Tisch liegt ein Schlüssel. Das einzige Problem: Sie ist zu groß für die Tür. Nur gut, dass zufällig ein Schrumpftrank auf dem Tisch neben ihr steht. Nach einigem Rumprobieren schafft Alice es durch die Tür. Das Abenteuer hat längst begonnen.
Auf das kleine Mädchen wartet ein Reich voller Absurditäten. Nicht nur, dass sie ständig ihre Größe wechselt, sie trifft auf allerlei seltsame Gestalten. Eine Raupe, die Wasserpfeife raucht, die Grinsekatze, die Teegesellschaft des verrückten Hutmachers, die Herzkönigin mit ihrem Hofstaat und noch einige mehr.
Wunderland voller Nonsens
Alices Abenteuer im Wunderland gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Kinderbüchern der Welt. Deshalb hat es sich auch seinen Platz auf meiner 100-Bücher-Liste verdient. Das Buch wurde zig mal verfilmt, vertont, gemalt oder auf andere Weise umgesetzt. Von den zahllosen Anspielungen darauf in anderen Werken ganz zu schweigen.
Lewis Carroll hat eine paradoxe Welt voller Irrsinn erschaffen. Alice muss sich mit allerlei Kreaturen herumschlagen, die scheinbar völlig sinnlose Dinge tun. Sie zieht von Ort zu Ort und unterhält sich dort mit den Gestalten. Meistens verlaufen die Gespräche aber in einem sinnlosen Nichts, denn die Bewohner des Wunderlands sind selten besonders kooperativ.
Bei allen Absurditäten, die Alice begegnen, versucht sie doch, höflich zu bleiben und gute Manieren zu zeigen. Damit ist sie das krasse Gegenteil der irren Umgebung, in der jeder seinen eigenen Mustern folgt. Die Geschichte ist durch ihre Verrücktheit von Anfang an ziemlich witzig. Ziemich oft ähnelt der Humor dabei dem in den Büchern von Walter Moers.
Zur Alice-Ausgabe im Haffmans Verlag
Im Haffmans Verlag bei Zweitausendeins ist Alices Abenteuer im Wunderland in einer hübschen Ausgabe erschienen, die ein etwas seltsames Format hat. Die Höhe entspricht dem A5-Format, die Breite fällt mit ca. 11 cm ungewohnt schmal aus. Das passt aber auf seine Weist relativ gut zur ständig wechselnden Größe von Alice.
Die Illustrationen von Jonathan Wolstenholme sind zwar einerseits nice to have, denn ein Buch wie dieses kann durch Grafiken nur gewinnen, andererseits haben die Illustrationen hier meinen eigenen Geschmack nicht getroffen. Die Art und Weise, wie Wolstenholme Mensch und Tier vermischt und besonders die Gesichter, haben mir einfach nicht gefallen. Dennoch empfehle ich für Alices Abenteuer im Wunderland auf jeden Fall eine illustrierte Auflage. Sei es nun diese oder eine andere.
Es kommt mir fast so vor, als wäre eine Veränderung mit mir vorgegangen. Aber wenn ich nicht dieselbe bin, erhebt sich die Frage: Wer um alles in der Welt bin ich? Das ist das große Rätsel!
Lewis Carroll – Alices Abenteuer im Wunderland
Daten und Links zum Buch
- Titel: Alices Abenteuer im Wunderland
- Autor: Lewis Carroll
- Originaltitel: Alice’s Adventures in Wonderland
- Jahr: 1865
- Verlag: Haffmans Verlag
- Seiten: 176
- Übersetzerin: Antonie Zimmermann
- Illustrator: Jonathan Wolstenholme
- Gewicht: 283 g
- ISBN: 9783861503910
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